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Auf nach Süden |
12. Woche, 31. Juli - 6. August 2006 |
Der Montag verlief mit Packen und Waschen. Am Dienstagmorgen ging es weiter Richtung Golden Gate Brücke. Die erholsamen Tage waren vorbei und es ging mit "Beine strecken" auf dem Rad über steile Hügel in Richtung Half Moon Bay. Mit dem Shuttle Bus fuhr ich über die Rafaelbrücke und genoss noch einmal einen herrlichen Blick über die Bay Area.
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Nach längerer Irrfahrt erreichte ich das träumerisch vom Wasser eingebettete Fischerdörfchen Sausalito. Von dort ging es hinauf zur Golden Gate Brücke. Meine Güte, war da etwas los. Die Menschen drängten sich in grossen Scharen auf der Brücke. So muss es wohl bei der Einweihung auch zugegangen sein.
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Nach weiteren zwei Stunde war Half Moon Bay in Sicht. Es war durch die Fahrt über die einzelnen Hügel doch ein anstrengender Tag. Schnell wurde das Zelt aufgebaut, denn man merkte, dass man sich schon in südlichen Gefilden befindet. Es wurde früher dunkel als im Norden.
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Ich hatte in der Nähe des Strandes gezeltet und merkte am Morgen, dass der Dampf irgendwie draussen war. Unmotiviert schwang ich mich auf den Drahtesel. Das trübe, neblige Wetter, aus dessen Wolken sich auch noch ab und zu ein Sprühregen löste, trug auch nicht zu einer positiven Stimmung bei. Ich kämpfte mich durch die hügelige Küstenlandschaft und war abends ziemlich auf dem Hund. War wohl nicht mein Tag.
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Am Abend hoffte ich, dass das Wetter sich am nächsten Tag wieder von der freundlicheren Seite zeigt. War aber nicht so. Bei der Fahrt auf dem 17 Miles Drive winkte nur kurzzeitig die Sonne hinter dem Nebel hervor. Ich wusste aber, "es gibt sie noch".
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Auf der Strasse traf ich dann noch einen Businessradler mit einer Toppausrüstig auf seinem Rennrad. Er fragte mich mit seinem weissen Rollkragenpullover, woher und wohin. Ich las aus seinen Gesichtsausdrücken ab, dass er, nachdem ich ihm alles ausführlich erklärt hatte, neidisch wurde. Das bereitete mir natürlich besondere Freude. Ich setzte noch einen oben darauf und schwärmte von der Einsamkeit in Alaska, den vielen Bären und den landschaftlichen Schönheiten. Der Neid war ihm ins Gesicht geschnitten, als wir uns nach einer guten halben Stunde verabschiedeten und er sich auf seinem Luxusrad davon machte. Ich merkte förmlich, wie er beim Davonfahren über den Sinn des Lebens nachdachte. In Santa Cruz rammte ich dann am Abend die Heringe zur Befestigung meines Zeltes in den Boden. Ich war umgeben von Eukalyptusbäumen, die einen angenehmen, einschläfernden Duft ausströmten.
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Am Donnerstag fuhr ich beizeiten los, um Monterey am frühen Nachmittag zu erreichen. Das Wetter zeigte sich von der angenehmeren Seite, und es machte wieder Spass zu radeln. Bei dem schönen Wetter fiel mir gar nicht auf, dass die Hügel immer noch vorhanden waren. Ich erreichte die Stadt früh und konnte eine schöne Stadtbesichtigung verwirklichen. Im Hafenviertel wurde zwischen den Segeljachten ein Kaffee getrunken und anschliessend ein Zeltplatz gesucht. Uii, uii ging es da aber den Berg hoch. Nachdem ich das Fahrrad eine halbe Stunde den Berg hinauf geschoben hatte, merkte ich, dass ich ja noch nichts gegessen hatte und auf dem Berg weder ein Supermarkt noch ein Restaurant vorhanden waren. Ich versteckte mein Gepäck im Gebüsch und fuhr wieder den steilen Berg zur Innenstadt hinunter. Bewaffnet mit Obst, Brot und Käse ging es dann wieder zu meinem zurückgelassenen Gepäck. In luftiger Höhe mit sehr guter Aussicht verbrachte ich den Abend und die Nacht in einem kleinen Wäldchen.
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Ich hatte eine Adresse vom Pfeiffer Staatpark, wo ich für 3$ zelten und duschen konnte. Obwohl ich am Freitag 90km fuhr, war es doch ein lockerer Tag. In der Zwischenzeit war das Thermometer beträchtlich in die Höhe gestiegen und mit etlichen Schweissperlchen auf der Stirn erreichte ich am Nachmittag den Zeltplatz. Ich muss sagen, es war einer der schönsten Plätze! Idyllisch in einem Wald gelegen verbrachte ich dort zwei Tage, um mich zu regenerieren, waschen und kleine Erkundungsausflüge in der berauschenden Landschaft zu machen. Hier stürzte die Sierra de Salinas mit ihrer schroffen Küstenregion ins Meer und ich konnte zu schönen Aussichtspunkten gehen. Auf dem Zeltplatz fanden sich zum Abend noch andere Radler ein. Ich unterhielt mich eine lange Zeit mit einem holländischen Pärchen, das von Feuerland kam. Sie wollten den Winter in Vancouver verbringen und im Frühling weiter nach Norden fahren. Es waren sehr nette Leute, die mir lang und breit die Vorteile ihrer Räder erklärten. Sie waren der gleichen Meinung wie ich, dass wir uns in einer Höchstpreisgegend befanden. Im Vergleich sind da sogar die Preise in der Schweiz auf einem bescheidenen Niveau.
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Am Abend leuchteten noch die letzten Sonnenstrahlen zum Trocknen auf das Zelt. Die 12. Woche war abgeschlossen und mein Tacho zeigte beim herrlichen Sonnenuntergang auf 6159 km.
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