Fahrradreise

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Juni / Juli 2002

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Dienstag, 9. Juli 2002
Wetter: schön und sehr warm
Strecke: Maribor, Ljubliana, Celje
Tagesetappe:   69 km
Total 1515 km (Schnapszahl)

Um 7 Uhr fuhren wir los. Trotzdem wir die vergangene Nacht zu viert im Zelt verbrachten, war es ein seeliger und ausreichender Schlaf gewesen. Mit zwei grossen Grillen als Untermieter hatten wir am Morgen ein schönes Konzert im Zelt und wurden dadurch auch rechtzeitig geweckt. Dadurch dass wir am Vortage auf einem Fahrradweg fuhren, wussten wir nicht mehr genau, wo wir waren. In Selnica wollten wir uns eine Landkarte kaufen, was leider nicht ging, da keine Tankstelle vorhanden war. Nach etwas Fragen wurde uns gesagt, dass in der nächsten, nahe gelegenen Stadt der Einkauf möglich wäre. Also ein kleines Stückchen zurück. Nach 4 km drehten wir jedoch wieder um, da von einer Stadt weit und breit nichts zu sehen war. Also ab Richtung Maribor. Vor lauter Autobahnen und Schnellstrassen war es schwierig, eine wenig befahrene Strasse zu finden. Wir schoben die Räder durch einen kleinen Acker und einen Wassergraben, bis wir eine Nebenstrasse entdeckten, auf der wir einigermassen gut voran kamen. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir die Vororte von Maribor. Hier kauften wir die Karte und wechselten dann noch Geld für weitere Einkäufe.

bild22 Nach langem Suchen fanden wir dann auch wieder den Ausgang aus der Stadt. Nach einer kurzen Fahrt auf dem Highway fanden wir sogar einen Fahrradweg, der jedoch nicht lange anhielt, sodass wir zurück auf die Bundesstrasse mussten, die für den relativ grossen Verkehr doch sehr schmal war. Es wurde heiss und heisser und dadurch wurden wir gezwungen, uns einen kühlen Platz im nahen Wald zu suchen.

Nach einem kleinen Nickerchen nahmen wir Gerds Hinterrad herunter und zogen anschliessend einen neuen Pneu auf. Endlich wackelte das Hinterrad nicht mehr und nun war er wieder in der Lage, in dem hügeligen Gebiet, Bremsen schonend, schneller herunterfahren.

bild23 In Slov. Konjice assen wir dann noch etwas zum Abend. Das ganze bestand aus Rehschnitzeln mit Preiselbeersauce und Knödeln. War sehr gut und wirklich ausreichend. Anschliessend ging es 10 km mit geringem Gefälle abwärts, und wir konnten Celje schon um 8 Uhr erreichen. Neben der Bahn konnten wir auf einer abgemähten Wiese unser Zelt aufbauen und waren um 10 Uhr in den Schlafsäcken verschwunden, nach einem anstrengenden Tag.

Mittwoch, 10. Juli 2002
Wetter: schön heiss, Nachmittags Gewitterwolken 
Strecke: Celje, Hrastnik, Moravce, Dob, Homec, Valburga
Tagesetappe:  113 km
Total 1628 km
Eigentlich wollten wir schon früh losfahren, doch wir schliefen den Schlaf der Gerechten trotz Eisenbahnlinie. Um 8 Uhr schwangen wir uns dann doch in den Sattel und bei einer angenehmen Temperatur ging es los. Die ersten 25 km gingen noch relativ gut und wir machten eine Getränkepause. Dabei wurden wir immer unsicherer, ob wir auch auf der richtigen Strasse waren. Um sicher zu sein, fuhren wir noch einmal 4 km zurück. Dabei stellte sich heraus dass wir tatsächlich auf der richtigen Fährte waren nach Hrastnik. Im Zentrum von Zagorje kochten wir in einem kleinen Park. Am Anfang hatten wir wieder das Problem mit dem Brenner. Er wollte nicht so wie wir und qualmte nur so vor sich hin. Nach einer Demontage der Düse brachten wir ihn doch noch zum Laufen. Es gab Tomatenspirälchen mit Knoblauch und Zwiebeln. Die Slowenen haben nicht schlecht geschaut, als wir mit dem Kochen begannen. Eine Frau lief viermal vorbei und nahm immer eine Nase voll, bis sie schliesslich den Gerd fragte, wohin wir fahren. Sie wollte wohl sicher sein, das wir Zigeuner auch wieder die Stadt verlassen.

bild24 Bei dem starken Verkehr, den wir anschliessend hatten, hat sich der von mir vor Maribor montierte Stock, der mit Silberpapier um- wickelt 40 cm auf der Seite heraus sah, gut gemacht. Die Automobile machten einen grossen Bogen um mich herum. Nach einem endlos erscheinenden Aufstieg, der jedoch nicht zu steil war, konnten wir in einer wunder- schönen Landschaft, gleich wie der Schwarzwald, eine schöne Abfahrt geniessen ohne bremsen zu müssen. Zwischen durch kam noch ein kleiner Regen, der uns kaum erfrischte. Nachher, die Strasse war kaum befeuchtet, kam man sich durch die Sonneneinstrahlung vor wie in der Waschküche. Es war drückend heiss und schwül. Die Strasse dampfte, als würde sie gekocht werden. Viele Nebenstrassen waren sehr schlecht beschildert.

Um 6 Uhr hielten wir bei einem Bauernhaus unsere Brotzeit ab und fuhren noch einige Kilometerchen, bis wir müde auf unserem von Maispflanzen umgebenen Rastplatz ankamen. Nach dem Aufbau des Zeltes um 8 Uhr 30 hatten wir genug vom Fahren und gingen um 10 Uhr schlafen, um für die vielen Berge, die am anderen Tag auf uns zukamen, gerüstet zu sein.


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