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Wir mussten jetzt in eine Hauptstrasse, die nach Nova Gori- ca führte, einbiegen. Gerd musste eine Vollbremsung ma- chen, um nicht in die Hauptstrasse zu rauschen. Mit qui- tschenden Bremsen kam er doch noch rechtzeitig zum Stehen. Im Zentrum der Stadt mussten wir zur Feier des Tage eine Pizza in einem Gartenrestaurant bestellen. Natürlich wieder mit einem Bier. Wir konnten von der Garten- wirtschaft aus Kinder beobachten, die in dem Dorfbrunnen, der wie zwei Muschelschalen aussah, bei dem heissen Wetter herum platschten. Bei dem ständig frisch zufliessenden Wasser konnten sie sich sicher abkühlen (wir machten es mit einem Bier). Nach dem gemütlichen Essen wurden unsere Flaschen gefüllt und ab ging es zum italienischen Zoll, der in der Nähe war. Jetzt war die Anspannung mehr auf den italienischen Zoll gerichtet, ob er uns überhaupt - so wie wir aussahen - Einlass gewähren würde. Schliesslich hatte der Slowenische Zoll schon gefragt ob wir genug Geld bei uns hätten. Sonderbarer weise hatten wir dann überhaupt keine Probleme (logisch, der Zöllner war gerade am Zeitung lesen.). Also ab Richtung Udine auf der sehr stark befahrenen Hauptstrasse. Nach einer guten Stunde waren wir von dem Abendverkehr so genervt, dass wir in ein kleines Bistro an der Strasse einkehrten und eine gemischte Platte mit allerlei Schinkensorten, Salami, Käse bestellten. Dazu gab es einen halben Weisswein und ein Mineralwasser zum Mischen. War ein billiges Nachtessen, denn es kostete nur 8,60 Euro (für 2 Personen). Zuvor hatten ich einen Mirabellenbaum gesehen und der Gerd legte, durch mich aufmerksam gemacht, zu spät eine Notbremsung ein. Dabei riss das hintere Bremskabel und wir mussten in eine Reparaturwerkstatt, nachdem wir einen Mann auf einem Fahrrad danach gefragt hatten. Es war noch eine lustige Angelegenheit in der schrottreifen Werkstatt. Die Reparatur dauerte eine gute halbe Stunde und kostete nur 3 Euro. Nachdem der grösste Abendverkehr vorbei war, setzten wir unsere Reise bei der grossen Abendhitze noch ein paar km fort. Müde von dem zu Ende gehenden Tag suchten wir abseits der Haupt- strasse einen geeig- neten Parkplatz. Wie so manches Mal konnten wir um 8 Uhr abseits der Strasse zwischen zwei Maisfeldern unser Zelt aufstellen.
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Dort konnten wir an einem Seitenarm des fast ausge- trockneten alten Flusslaufes unsere Kleider waschen und ausgiebig baden. Die ge- waschenen Kleider trock- neten auf den Steinen und da der Hunger immer grös- ser wurde, bereiteten wir uns im Schatten der Bü- sche ein Mahl aus Spiräl- chen und Knoblauch mit Zwiebeln zu (haben wir doch sehr oft gegessen). Dazu gab es die obligatorische Tomatensauce. Mein Fahr- rad machte mir jeden Tag grössere Sorgen, denn das Hinterrad war bedenklich dünn geworden und ich wusste nicht, wie lange es noch halten würde. Nach Tolmezzo wurden die Kurven zahlreicher und die Strasse enger. Langsam mussten wir immer mehr in die Pedale steigen und nach kleineren Abfahrten ging es jedesmal steiler bergan. Aus den leichten Hügeln wurden zunehmend steilere Berge. In Ampezzo tankten wir noch einmal Wasser und am Ausgang des Dorfes nahmen wir das Abendbrot ein. Langsam wurde es auch windiger und kühler und grosse Gewitter- wolken brauten sich zu riesigen Türmen auf. Jetzt mussten wir uns beeilen, um einen Schlafplatz zu finden. Bei böigem Gegenwind fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter und wurden von Blitz und Donner begleitet. Davon Rasen konnten wir an dem ersten steilen Aufstieg auch nicht. Teilweise mussten wir wieder unser Gefährt schieben. Ein Italiener rief im Zorn aus dem Auto, dass die Strasse zum Fahren sei (Armes Italien; und ich dachte schon, die Idioten wären ausgestorben). Nachdem wir ein steiles Stück bewältigt hatten, konnten wir auf einen kleinen Feldweg ausweichen und nach 100 m einen wunderschönen Zeltplatz finden. Um 8 Uhr war das Zelt aufgebaut und eingeräumt. Nachdem wir noch ein bisschen Musik gehört hatten, ging es um 9 Uhr 30 in die Heia. Das Gewitter hatte sich verzogen und ein neues war im Anmarsch. zurück
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