Fahrradreise

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Juni / Juli 2002

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Sonntag, 14. Juli 2002
Wetter: anfangs sonnig, anschliessend bewölkt mit leichtem Regen
Strecke: Medis Cella Passo della Mauria Lorenzago di Cadore vor Cortina d' Ampezzo
Tagesetappe:   78 km
Total 1943 km
Gemütlich wurde heute am Sonntag Kaffee getrunken. Um 8 Uhr machten wir uns jedoch auf die Socken, um mühsam die Passhöhe zu erreichen. Nach 2 Stunden legten wir eine kleine Rast ein und mit Blitz und Donnerbegleitung ging es weiter. 200 Höhenmeter vor dem Erreichen der Passhöhe kam es zum Regnen und zudem wurde es kühl. Wir mussten noch in dem stark bewaldeten Bergabschnitt an einer Hütte einen kleinen Moment unterstehen, bis der Regen vorbei war. Der höchste Teil des Passes (Passo della Mauria) war mit 1298 m erreicht und nach einer schönen Talfahrt wurde im ersten Dorf Mittagsrast in einem Restaurant gemacht. Alles war im Preis inbegriffen (sogar der Wein, der von uns nur vorsichtig genossen wurde).

Um 2 Uhr 30 ging es weiter. Auf zu frischen Taten. Gerd gackerte noch ein ganzes Weilchen herum, es wäre zu teuer gewesen. Ich fand das eigentlich nicht. Schliesslich gab es Salat, Pastavorspeise und Kottelett mit Gemüse und Pommes, danach einen Espresso, und das Getränk (1 Fl. Wein und 1 L Mineralwasser) war schliesslich auch inbegriffen und das für 32 Euro. Das einzige was zu bemängeln war, war das Fleisch, das nicht durchgebraten war und wir zurückgeben mussten. Dabei war es ein Kottelett, das kein richtiges Feuer gesehen hatte und trotzdem Grillkottelett hiess.

bild33 Wir erfreuten uns aber auch weiterhin der wunderbaren Landschaft, die Dolomiten in ihrer urwüchsigen Form und die Seen in den Tälern. Um 6 Uhr wurde, trotz heftigen Blitzen und Donner, das Abendbrot bereitet. Wir waren noch nicht ganz fertig, als es leicht zu Nieseln anfing und aus dem Nieseln langsam dicker Regen wurde. Wir suchten Unter- schlupf bei einem leerstehenden Haus, dessen Garage einen Vorbau hatte. Der Regen wurde heftiger und wir mussten unverrichteter Dinge zusehen. Nachdem er ein bisschen aufgehört hatte, radelten wir los, um einen geeigneten Rastplatz zu finden. Dabei wurde der Regen wieder stärker und wir konnten nur noch auf einen Wanderweg ausweichen und schnell unser Zelt neben einem Neubau aufstellen. Das ging natürlich rucki zuki und alle Sachen waren schnell verstaut und regensicher (mehr oder weniger ) aufgeräumt. Bei Regengeprassel schliefen wir dann ein und konnten doch eine trockene Nacht im Zelt verbringen.


Montag, 15. Juli 2002
Wetter: bedeckt und kalt, einsetzen von leichtem Nieselregen 
Strecke: Cortina d' Ampezzo, Dobbiaco, Brunico, Brixen
Tagesetappe:  117 km
Total 2060 km
Im Schlafsack hofften wir noch sehr auf schönes Wetter. Als wir raus krochen aus dem Zelt, war es kühl und unfreundlich. Zuerst waren noch kleine Teile des blauen Himmels sichtbar, die jedoch schnell von den anziehenden Wolken geschlossen wurden. Wir machten uns um 6 Uhr 30 auf den Weg, ohne gefrühstückt zu haben. So kamen wir schon am frühen Morgen nach Cortina.

bild1 Durch den Kaffeemangel verfehlten wir jedoch die ursprünglich geplante Route auf der Dolomitenpassstrasse 48, die so manchen Pass in sich barg. Durch das unbeständige Wetter waren wir später jedoch froh, dass wir uns, zu unserem Vorteil, verfahren hatten. Wir fuhren noch ein bisschen im Schlaf auf der 51 weiter und bemerkten das Missgeschick erst, als wir die Passhöhe auf 1630 m erreicht hatten. Durch das kühle und nieselige Wetter mussten wir gleich weiterfahren in Richtung Südtirol.

Bei jedem Kilometer, den wir abwärts fuhren, wurde es ein bisschen wärmer als die 10°C auf unserem Weg nach Cortina. Um richtig warm zu werden, sausten wir im grossen Gang talwärts und kamen nach Dobbiaco. Das Wetter war etwas besser geworden und wir konnten wieder ohne Regenschutz auskommen.

Zuvor hatten wir noch an einem kleinen Rastplatz unseren Kaffee gekocht, der besonders gut schmeckte bei dem kühlen Wetter. Von Dobbiaco fuhren wir weiter in Richtung Brunico. In San Lorenzo wurde eine grosse Mittagspause eingelegt und wir assen Zwiebelrostbraten mit Knödeln und Bratkartoffeln. Nach einem zweiten halben gespritzten Weisswein machten wir uns weiter auf die Socken. Auf einer sehr stark befahrenen Strasse mussten wir auch durch ein paar kürzere Tunnels fahren. Wir hatten gerade den einen Tunnel passiert und kamen in den nächsten, als ich durch einen grossen Knall aufgeschreckt wurde. Im ersten Moment dachte ich, dass der Gerd angefahren worden sei. Also wartete ich am Ausgang auf ihn. Er erzählte mir, dass ein Auto auf einen Metallgegenstand gefahren wäre. Überall seien die Stücke herum geflogen und die Funken hätten gesprüht wie im Krieg. Ihm sei es auch Bange geworden. Noch einmal Glück gehabt.

Jetzt ging es weiter nach Brixen, wo wir in der Fussgängerzone Brot und Obst kauften. Anschliessend wurde bei einem Neubau, unter einem Dach vom kommenden Regen geschützt, mein Hinterrad ausgewechselt. Jetzt hatte ich Gerds Wackelrad, das die gleichen Anstalten machte wie bei ihm. Ein wildes Pferd ist nichts gegen das, was das Rad machte. Wir mussten bei der nächsten Gelegenheit einen neuen Hinterradreifen kaufen. Ausserhalb von Brixen nahmen wir das Nachtessen auf der Bank eines Bauernhauses ein. Das Wetter war auch so eine Sache. Es war stark bewölkt und tröpfelte ab und zu ein wenig. Wir waren am Zusammenräumen unserer Speisen, als es stärker zu regnen begann. Also suchten wir einen geeigneten Platz und fanden ihn in einem Südtiroler Baumgarten. Beim Zelt aufbauen wurde der Regen heftig und Eile war geboten. Die Sachen waren im Zelt verstaut, als der Regen auch schon stark herunter prasselte. So mussten wir die Reise frühzeitig beenden , denn es war erst 7 Uhr und wir hörten noch Nachrichten, was das Wetter so in den nächsten Tagen bringen würde.


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