Am Vormittag konnte ich Gerd am Flughafen in Empfang nehmen, und nach
dem Mittagessen überlegten wir, wo wir überhaupt hinfahren wollten.
Da lag noch Tschechien und Polen in der Luft sowie Slowenien und Italien.
Also liessen wir es erst einmal dabei, nach Wien zu radeln, um dann
weitere Pläne zu schmieden. Durch die Zeitumstellung wurde es für meinen
Bruder ein kurzer Tag. Nach dem Mittag wurden nur noch kleine Einkäufe
getätigt und die wesentlichen Sachen zum mitnehmen hingerichtet. Also
Morgen Vormittag sollte es losgehen. Nach einem gemütlichen Geplauder
abends auf der Terrasse ging es, voller Erwartungen auf die kommende
Zeit, in die Heia.
Dienstag, 25. Juni 2002
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Wetter: |
Herrliches Radwanderwetter. |
Strecke: |
Baden, Waldshut, Richtung Tuttlingen |
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Tagesetappe: |
107 km
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Total 107 km
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Um 8 Uhr wurden die Fahrräder bepackt und um 9 Uhr wollten wir
es wissen, ob unsere Kondition wirklich ausreichen würde für
die Strecke und machten uns, nach kurzer Verabschiedung von Lissy, auf
den Weg in Richtung Blumberg über Waldshut. Die Rastzeiten waren
in der ersten Hälfte relativ kurz und ohne allzu grosse radlerische
Anstrengung verbrachten wir, bei manchem kurzen Gespräch, den Nachmittag.
Ausser ein paar Stullen war der einzige kulinarische Höhepunkt
ein Stückchen Milosevicwurst (Paprikawurst vom Denner). So ging
es nach dem Essen weiter Richtung Donautal. Wir dachten dass wir zur
Donau nur so abwärts rollen könnten, mussten jedoch vor Tuttlingen
kräftig in die Pedale steigen, um die Höhen zu erklimmen.
Der Dank war eine superschöne 8 km lange anhaltende Abfahrt in
den Abend.
Nach 8 Uhr machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Zeltplatz
in der Prärie. Leider befanden wir uns in einem relativ hügeligen
Gelände, und die Suche nach 2 m2 zeigte sich als äusserst
schwierig. Nach mehr als einer Stunde Suchen, wir wurden schon leicht
nervös, konnten wir an einem leichten Abhang ein einigermassen
taugliches, leicht schräges Stückchen Boden ausmachen. Dazu
mussten wir jedoch von der Nebenstrasse in eine abgemähte Senke
hinunter fahren. Schnell war das Zelt aufgebaut und durch das abendliche
Abkühlen der Luft befürchteten wir, dass unser Zelt am andern
Morgen klitschnass sein würde. Todmüde legten wir uns nieder
und waren, obwohl der Bauer in unserer Nähe auf seinem Traktor
herumfuhr und ein Getreidefeld abmähte, gleich eingeschlafen.
Durch die leichte Schräglage des Zeltes erwachte ich öfters
in der Nacht und musste mich immer wieder zu der einst eingenommenen
Position hinaufarbeiten.
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