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Vor lauter Freude, das Ziel erreicht zu haben, umrundeten wir das Monument gleich zwei Mal, um anschliessend die Champs-Elysées hinunterzulaufen. Ein komisches Gefühl, nicht nur weil wir einerseits dreckig und verschwitzt waren und stanken, sondern auch, weil wir einen weiteren Meilenstein in unserer Fahrradgeschichte gesetzt hatten. Am Ende der Champs-Elysées merkten wir, dass wir die verkehrte Richtung eingeschlagen hatten, um zu Doris (Gerds Tochter) zu kommen und fragten einen Clochard nach dem Weg. Er war der erste, der uns zurück schicken wollte. Wir dachten jedoch wegen seines Alkoholnebels, dass er die Richtungen nicht mehr so gut unter Kontrolle hat und fragten nun eine kompetente Person, was bei den vielen Touristen schwierig zu finden war, einen Postboten. Als er auch in die andere Richtung zeigte, mussten wir uns geschlagen geben und die Räder wenden. Zur Bestätigung wurde noch ein Polizeiaufgebot in Bewegung gebracht. Die hatten zuerst gar keine Ahnung, wo das sein könnte. Erst nachdem sie mit ihrem Büro telefoniert hatten, wussten sie Bescheid. Nanterre ist ja eigentlich ein riesiger Vorort von Paris, den jeder kennen müsste. Um 5 Uhr hatten wir, nach dem wir noch die Strasse finden mussten, unser Ziel erreicht und nach der Begrüssungszeremonie bei Doris (Gerds Tochter, die in Paris lebt) und ihrem Freund Philippe ging es unter die Dusche. Ich kam mir vor wie ein Cowboy, der nach wochenlangem Ritt durch die Prärie in die Stadt kommt und im Hotelzimmer sich im Bottich abschruppt. Das war eine unvergessliche Wohltat bei dem heissen Wetter und dem Dreck, der an uns klebte. Anschliessend wurde noch der neueste Stand der Familienchronik zurechtgeredet. Beinahe tragisch war der Absturz meines Psion Computers. Alle Tagebuchaufzeichnungen der vergangenen Tage wurden gelöscht, weil sie nicht abgespeichert waren (wird nicht mehr vorkommen). Nun wurde der letzte Wissensstand zusammengetragen und die Aufzeichnungen begannen von neuem. Zur vorgerückten Stunde gingen wir in einem schönen Gartenrestaurant Kalbsleber essen und zu trinken gab es auch noch was, obwohl wir den Kühlschrank bei Doris schon stark vom Bier ausgehöhlt hatten. Anschliessend - es war nach Mitternacht - ging es ins Bett, man kann auch sagen, in den gewohnten Schlafsack, den wir am Boden ausbreiteten, um nicht aus der Übung zu kommen.
Wir schlenderten durch die Gassen und schauten uns noch das Panthon an weil es so kühl darinnen war. Der Tag ging schnell zur Neige und am Abend suchten wir noch ein Restaurant, in dem man Couscous essen konnte. Nach längerem Suchen (Sonntags sind viele Restaurants geschlossen) fanden wir endlich ein nettes Lokal mit freundlicher Bedienung. Das Essen war sehr gut und nach letztem Gedankenaustausch über die verstreuten Familien wurde aufgebrochen, um vor Mitternacht wieder zu Hause zu sein. Dann war wieder Schlafenszeit und nach einem Schlummertrunk gings in die Koje, um eine weitere heisse Nacht zu verschlafen. |
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