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Reisebericht
von zwei Verrückten 60 jährigen Brüdern, die von Baden
(bei Zürich) den Rhein abwärts und bei Koblenz die Mosel aufwärts
fuhren, um über Paris ins Burgund zu gelangen und dann den Jura überquerten,
um die Schweiz wieder zu erreichen.
Nachmittags um 2 Uhr waren wir in Basel bei Reto (mein Sohn) und Brigitte und konnten unseren grossen Durst mit >3 Liter Mineralwasser stillen. Nach längerem Geplauder kam zum Glück der Brigitte ein superschöner Radweg am Rheinkanal in den Sinn. Um 4 Uhr brachen wir auf, und Reto zeigte uns vorausradelnd, nach einer kleinen Irrfahrt an der grünen Grenze zu Frankreich, die erwähnte Route. Er begleitete uns mit seinem Velo bis zum Kanal, und nach kurzer Abschiedszeremonie konnten wir den astronomischen Weg, bei dem die einzelnen Gestirne in einem bestimmten Massstab von einander entfernt waren (tolle Sache), in Angriff nehmen. Um 7 Uhr bekamen wir wieder Hunger und hielten auf einer Bank unser abendliches Picknick. Nach der wunderschönen Kanalfahrt ging es zu der ersten von Automobilisten befahrenen französischen Strasse. Bevor wir einbogen, hörten wir plötzlich neben uns einen furchtbaren Schlag. Wie geschockt blieben wir stehen und sahen auf der Strasse einen angefahrenen Fahrradfahrer liegen. "Das kann ja heiter werden mit der Velofahrerei in Frankreich". Gott sei Dank ist dem Lenker des Fahrrades nichts weiter passiert. Ausser ein paar Schürfwunden und einem total demolierten Rad war alles in Ordnung. Ein bisschen klapperig fuhren wir auf der stark befahrenen Strasse weiter, bis wir auf einem Nebensträsschen durch einen endlos erscheinenden Waldweg radelten (tolle Sache nach der Aufregung). Nach einer Stunde gemütlicher Fahrt suchten und fanden wir, müde und abgekämpft wie wir waren, in der Nähe von Mulhouse einen geeigneten Parkplatz für unsere Drahtesel und natürlich für uns. Doch in dem Moment als wir das Zelt aufbauen wollten zuckten wir durch den Schatten eines kreischenden Eichelhähers jäh zusammen. Der Arme wurde wohl durch uns gestört und musste ein neues Nachtlager suchen ("Entschuldigung" morgen kannst du wieder in dein angestammtes Heim). Das Zelt wurde geschlossen und als wir im Schlafsack lagen, dachten wir noch lange über den wunderschönen Tag nach.
Nach dem grossen Bier ging es, gut gelaunt und satt, weiter am Rhein Richtung Norden. Auf dem gemütlichen Rheindamm konnten wir die Schiffe beobachten, die nach Basel oder nach Holland fuhren. Natürlich wurde auch ein kleines Wettrennen mit den stromabwärts fahrenden Schiffen gemacht, die ganz schön flott fahren konnten, was uns noch eine zusätzliche Unterhaltung bot. Um 5 Uhr knurrte unser Magen so stark dass wir meinten, es handle sich um einen Fahrradschaden. Also wurde ein geeigneter Platz gesucht und die Wurst und Käsebrote verschlungen (schmeckt doppelt gut, wenn man hungrig ist). Anschliessend wurde noch die obligate 2 stündige Verdauungsfahrt durchgeführt. 40 km vor Kehl ging uns die Luft aus und wir machten uns bereit für das Nachtlager, das wir auch bald auf einer ebenen, abgemähten Wiese gefunden hatten. Jetzt konnten wir unsere müden Knochen ausstrecken und die stark beanspruchten Körperteile entlasten. |
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