Fahrradreise
Baden - Paris - Baden
August / September 2001


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Donnerstag, 16. August 2001
Wetter: Schön mit Wölkchen
Strecke: Bis vor Karlsruhe über Kehl - Strassburg
110km
Um 8 Uhr versuchten wir in den Sattel zu sitzen. Da ging es wieder los mit den Schmerzen an dem stark beanspruchten Hinterteil. Nach einigen Minuten vorsichtigem Hinsitzen war es schon beinahe wieder erträglich mit der Stramplerei im Sattel, mit dem Ziel "Strassburg".

Es ging über Nebenstrassen, die nur wenig befahren waren, Richtung Kehl und anschliessend, bei sehr dichtem Verkehr wie auf der Autobahn, über die Rheinbrücke nach Strassburg. Bei der holprigen und mit Schlaglöchern übersäten Strasse war es eine Zitterfahrt zur Fussgängerzone. Da sieht man doch, dass bei den Beiden etwas mit dem Gesäss nicht stimmt!Nach einer halben Stunde waren wir froh die Innenstadt erreicht zu haben und nicht mehr vom Motorenlärm und dem starken Verkehr belästigt zu werden. Jetzt konnten wir gemütlich durch die alten Gassen schlendern und die ehrwürdigen Gebäude und natürlich das Strassburger Münster in vollen Zügen geniessen (laufen kann soo… schön sein). Da sieht man doch, dass bei den Beiden etwas mit dem Gesäss nicht stimmt!


















Der Spaziergang durch Strassburgs Innenstadt ist uns und unseren Allerwertesten sehr gut bekommen.

Nach einer Zeitlang rumlatschen merkten wir jedoch, dass wir so langsam lahme Beine bekamen und machten uns wieder per Rad auf den Weg in Richtung Norden.

Bei Drusenheim war das Glück uns hold und wir konnten ohne Wartezeit noch auf eine Rheinfähre auf die deutsche Seite fahren. Der Gerd war ein bisschen langsamer als ich und konnte gerade noch mit seinem fahrbaren Untersatz im letzten Moment aufspringen. Die Kapitänstante hatte schon Gas gegeben und gar nicht gemerkt, dass noch einer mitfahren wollte. Glücklicherweise hat er, ohne nasse Füsse zu bekommen (nur das Hinterrad wurde ein bisschen nass), das rettende Schiff erreicht und schon sausten wir auf die deutsche Uferseite (war das einzige öffentliche Verkehrsmittel, das wir auf der Reise benützten). Dort angekommen, wurde sofort der Benzinkocher vorgeholt und das Nachtessen zubereitet (Tomatenhörnli mit Zwiebel, Knoblauch und Speck). Gestärkt wurde die Verdauungsfahrt in Angriff genommen und nach einer weiteren Stunde Fahrt kamen wir zu einem Rheinnebenarm.

Nicht nur der Schriftsteller hat  die rettenden Planken erreicht.Um über den Rheinnebenarm bei Mörsch zu kommen, mussten wir über ein Wehr, das keine Auffahrt für Fahrräder hat. Unsere schweren Vehikel mussten wir mit vereinten Kräften die Treppen hoch tragen (alleine wäre es unmöglich). Beim Bau dachten die Bauherrn sicher nicht an Radfahrer, die auch Gepäck dabei haben. Ca. 10 km vor Karlsruhe, in der Nähe des Rheindamms, wurde das Nachtlager aufgestellt. Wir machten grosse Augen als wir neben einem riesigen Hanffeld standen. Mit dem Hanf werden wohl Hanfseile gemacht (was denn sonst?). Wir blieben jedoch nur einen kurzen Augenblick wie angewurzelt stehen, denn wir waren nicht nur von einem riesigen Hanffeld, sondern auch von einem riesigen Stechmückenschwarm umgeben. Sofort wurde das ganze mit "Antibrumm" bekämpft und nach dem Einsprühen waren wir einigermassen Herr der Lage. Nachdem die Schlafsäcke im Zelt verstaut waren, wurde noch ein ausgedehnter Spaziergang durch den nahegelegenen Wald unternommen. Bei der Rückkehr war es dunkel und der Hanf duftete so wunderbar einschläfernd, dass wir uns müde und sorglos zur wohlverdienten Ruhe im Zelt niederlassen konnten.

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