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Zuerst schlenderten wir noch eine Zeitlang durch die interessante Innenstadt, bis der letzte Fisch verdaut war und wir uns dann wieder auf die Räder wagten konnten, um in der Nähe von Frankreich ein letztes Mal an der wunderschönen Mosel zu übernachten. In unserem Tran hatten wir uns sogar noch nach Luxemburg verirrt und sind nach 10 Minuten Aufenthalt wieder in Deutschland gelandet. Das ganze spielte sich auf einem wunderschönen Radwanderweg direkt an der Mosel ab. Kaputt und todmüde stellten wir am Ufer der Mosel unser Schlafgemach auf, um uns rechtzeitig zu Ruhe zu begeben. Der übliche Spaziergang wurde nach dem Abendbrot dann doch noch unternommen, bevor wir uns zur Ruhe begaben.
Nach der Reparatur kam der erste Hunger. Also fuhren wir bis zu einem Gartenrestaurant an der Strasse, wo wir das Tagesmenü bestellten und wieder neue Kraft schöpften für die Fahrt nach Metz. Höhepunkt dieses Tages war die riesige Kathedrale in Metz. Ein gewaltiges Bauwerk. Da kommt leicht der Gedanke auf, ob da wohl ein bisschen Grössenwahn eine Rolle spielte oder der Ehrgeiz überbordete. Hätte es nicht auch ein etwas niedrigeres Gebäude getan? Wir besichtigten das Innere der Kathedrale, wobei uns ausser den Glasfenstern auch die Höhe des Bauwerkes faszinierte. Zudem war es angenehm kühl, was uns sehr entgegen kam bei der grossen Nachmittagshitze. Wir befragten zwei Taxifahrer, wie wir wohl wieder aus der grossen Stadt herauskämen. Nach einer kleinen Irrfahrt in der Vorstadt hatten wir das Loch nach draussen in die freie Natur gefunden. Wir fanden eine Strecke, die von Autos wenig befahren wurde und landschaftlich war die Gegend eher monoton und einseitig. Es ging durch riesige Getreide-, Mais- und Rübenfelder. Vom Rad aus sah ich ein Bauernehepaar, das Unkraut von Hand aus dem riesigen Rübenfeld hackte. Wenn die mit dem Hacken auf dem Feld fertig sind, ist sicher schon der Winter eingebrochen. Wir schlugen uns in dem landschaftlichen Auf und Ab so durch, und bei der Suche nach Trinkwasser waren immer hilfsbereite Leute wie bei der Tour de France zu finden, die sich Zeit nahmen zu einem kurzen Geplauder mit uns. An einem Haus wollte uns der Besitzer gleich einen 10 Liter-Behälter mitgeben. Wir mussten jedoch dankend ablehnen, da es sowieso bergauf ging und das Wasser zu sehr talwärts gezogen hätte. Wir fanden eigentlich überall nur freundliche und hilfsbereite Leute auf unserer ganzen Fahrradtour. Die Tagesetappe fand auf einem Stoppelfeld seinen Abschluss (war auch verdient bei der Hitze). Nach einem kurzen Imbiss mit viel Wasser, das bei den Temperaturen wie lauwarmer Tee schmeckte, bauten wir unser Zelt auf. Wir plauderten noch über die Reaktionszeit französischer Automobilisten, die ein Hindernis teilweise erst erkennen, wenn sie knapp daran vorbei gefahren sind. Es wurde dunkel und die Müdigkeit lockte uns auf die Schlafsäcke. Wir waren noch lange wach und lagen da wie zwei tote Fliegen, die, obwohl es Nacht war, geröstet werden. |
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