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Wir brachen auf und um 11 Uhr hatten wir erst 8 km hinter uns gebracht. Das machte den Eindruck, als wolle sich keiner in die Berge wagen, die bedrohlich grösser wurden und auch bedenklich näher kamen. Nach gemütlicher Fahrt bog die Strasse plötzlich nach links und es blieb uns keine andere Wahl, als den ersten 4 km langen Aufstieg in Angriff zu nehmen. In der Höhe bei Myon, auf einer sonnigen Wiese, wurde das Brot mit Wurst und Dijonsenf eingenommen und wir konnten ins Tal blicken und das schöne Wetter geniessen. Das war ein richtig wunderschöner Herbsttag. Bei der holperigen Abfahrt mussten die Bremsen alles hergeben, was in ihnen steckte. Wir kamen relativ gut voran, wenn man berücksichtigt, dass wir Ferien hatten. So ging es bergauf und manchmal sogar ein bisschen bergab. Beim Herunterfahren konnte man sich gar nicht so richtig erholen, da der nächste Hügel schon wieder wie eine Wand vor einem stand. So fuhren wir bis nach Levier und gingen zur Erholung einkaufen. Mit neuem Proviant versorgt fuhren wir, in der Annahme es würde einmal bergab gehen, auf der mittelmässig befahrenen D 72 Richtung Pontarlier, wo wir unser Abendessen kochten (Nudeln mit Knoblauch, einer Saucisson und Tomatensauce). Zuvor hatten wir versucht, in einer Auberge etwas zu essen, die jedoch leider zu war. ![]() Unser Essen war aber auch gut und vor allem kalorienarm. Um 8 Uhr waren wir mit dem Essen und vollen Bäuchen bereit zur Weiterreise und uns ein Nachtlager zu suchen. Es wurde jedoch zunehmend kälter, sodass wir uns entschlossen, in dem Wald, in dem wir uns gerade befanden, 100 m von der Strasse entfernt, zu schlafen. Wir beobachteten noch einen wunderschönen Sonnenuntergang, der den Himmel in glutrote Farbe hüllte. Was da so beeindruckend am Himmel zu sehen war, liess nichts Gutes für den nächsten Tag erahnen. Müde legten wir uns schlafen und dachten an die schönen vergangenen Tage.
Beim Aufwachen tröpfelte es leicht durch den Nebel. Und beim Frühstücken im Freien wurde der Regen zusehends stärker, sodass wir in das Zelt verschwinden mussten, um dort das Frühstück zu beenden. Der Regen liess nicht nach und wir legten uns wieder zum Ausruhen hin. Um 10 Uhr wollten wir jedoch wieder den Drahtesel zwischen die Beine klemmen und waren gerade dabei, das Zelt abzubauen, als erneut ein kräftiger Regenguss auf uns nieder ging. Schnell wurden die Heringe wieder eingegraben und wir verschwanden unter dem Zeltdach. Heute wollte es wohl nicht mehr schön werden. Somit beschlossen wir erst um 11 Uhr, unseren Platz zu verlassen. Kurz vor 12 Uhr ging die Reise los und wir konnten endlich unseren Regenschutz ausprobieren. Ein bisschen frieren tut ja nicht weh, aber es war doch relativ kalt. So zitterten wir unsere Kilometer runter über Pontarlier bis zur Abzweigung Lausanne / Neuenburg (la Cluse et Miloux). ![]() Das Wetter war jedoch immer noch kalt und regnerisch. Auf jeden Fall kamen wir ohne Probleme über die Grenze in die Schweiz. Die Zöllner hatten wohl keine grosse Lust, bei dem Wetter aus ihrem warmen Gebäude zu kriechen. Bei leichtem Getröpfel ging es den Jura hinauf. Die dicken Regenwolken im Nacken waren noch weit entfernt und es blies ein zünftiger Rückenwind, der das Fahren erleichterte. Man konnte so richtig in Gedanken versunken dahinfahren, als plötzlich mein Bruder schrie und mir zurück winkte. Dann sah ich auch die graue Wand vor mir, die immer näher kam. Ich fuhr schnell zurück, um unter dem Dach einer Autowaschanlage in Sicherheit zu sein, als es auch schon fürchterlich anfing zu regnen. Da waren wir nun im Trockenen. Jetzt ging der Zauber erst richtig los, denn wir fingen an zu frieren und der Wind artete zu einem böigen Sturm aus. Wir harrten noch eine Stunde aus, bis uns die Kälte zur Weiterfahrt zwang. ![]() |
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