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Nach dem grossen Fehler ging es jedoch durch den starken kühlen Rückenwind zügig weiter und wir kamen zur Mittagsstunde in Semur an, einer sehenswerten mittelalterlichen Stadt (schöne Altstadt, siehe Bild). Natürlich brachten wir durch die Fahrt den richtigen Hunger mit. Durch den kühlen Wind waren wir förmlich gezwungen (stimmt nicht ganz), in ein Restaurant zu gehen und ausser der Plât de jour auch noch einen 2er Rotwein zu bestellen (2 dl wurden bestellt und 5 dl brachte die Tante, die jedoch ohne zu murren von uns auch getrunken wurden). Jetzt ging es mehr "bergauf", würden die Holländer sagen, bei den Schweizern wäre es "hügelig". In einem Dorf meinten wir, wir wären in Lübeck. Nur dass das Holstentor 4 Türme hatte und statt roter Ziegel graue Kalksteinmauern. (wunderschön in Moutieres St. Jean). 2 Stunden später wählten wir die Hauptstrasse, weil uns die hügelige Gegend doch in die Beine gegangen war (vom Wein). Jetzt ging es schnurstracks nach Vitteaux, was schnell erreicht war. Auf der D119 mussten wir wieder schnaufen, da zuerst ein rechter Hügel kam, der zu erklimmen war. Oben angekommen ging es ein bisschen runter und wieder hoch. Immer mehr rauf als runter. Das ging in die Knochen. Das Wetter wurde zunehmend schlechter, das heisst, schwarze Wolken bildeten sich hinter uns. Im Prinzip war das kein Hinderungsgrund, da wir ja rasend schnell der Schlechtwetterfront mit unseren Rädern entfliehen konnten. Einen km vor Sombernon hat uns die Front jedoch erreicht und wir konnten gerade noch in einen Wald flüchten und das Zelt aufbauen. Es hätten auch ein paar Kilometer mehr sein können, aber wir waren froh, im trockenen zu sein, als der Regen auf uns niederprasselte.
Jetzt ging es wieder los mit Gerd's Fahrrad. Das Tretlager knackte jetzt bedenklich, sodass wir in einer Autogarage am Kanalweg um Öl nachfragten und ohne Umstände bedient wurden. Nach einer kräftigen Ölung der Pedale war das Problem gelöst. Bei dieser Angelegenheit bemerkte ich einen Riss an meinem Pneu und nach kurzer Fahrt wurde das Hinterrad repariert, das heisst der Vorderradpneu wurde zum Hinterradpneu und vorne wurde der etwas grössere Reservepneu von Gerds Fahrrad montiert. Ein radfahrender Franzose fragte noch, ob er uns helfen könne (ist doch nett) bei der Reparatur. Wir haben dankend abgelehnt, weil wir schon beinahe fertig waren. Jetzt konnten wir wieder losflitzen auf dem wunderschönen Kanalradweg bis nach Dijon. Um 12 Uhr waren wir in der Innenstadt und mussten, schon der Kälte wegen, in ein Restaurant, in dem wir ein 3 Gang Menü zu uns nahmen und einen halben Rosé tranken (unter dem Motto die Sauferei muss ein Ende haben). Anschliessend machten wir eine kleine Stadtbesichtigung, bei der wunderbare alte Gebäude zu sehen waren. Auf einem Platz trug ausserdem eine Volkstanzgruppe aus der Bourgogne ihr Bestes zur Stimmung bei. Um 3 Uhr machten wir uns auf die Weiterreise. Anfangs mussten wir ein paar Kilometer auf die Nationalstrasse, bis wir ins Weingebiet der Côte kamen. Auf Nebenstrassen schlängelten wir uns durch Chambertin, Morey-St. Denis und Nuits-St.-Georges. Das sind Namen, die jedes Weinkennerherz höher schlagen lassen. Leider war kein ausgesprochen guter Weiterweg zu finden und wir begaben uns auf die andere Seite der Rennstrecke (Nationalstrasse 74). Dadurch fanden wir einen schönen, wenig befahrenen Weg weiter in den Süden in Richtung Beaune, wo wir in einem Wald das Zelt trocknen, Brote essen und dann das Zelt aufstellen konnten. Vor dem Schlafen gehen nahmen wir uns vor, am anderen Tag kräftiger in die Pedale zu treten, da eine sichtbare Wetterbesserung eingetreten war. Kaum waren wir im Schlafsack verschwunden, wollte eine aufgeschreckte Eule in unserer Nähe keine Ruhe geben und die Rehböcke blökten noch dazu. |
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