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Einige Kilometer weiter, wir waren beide auf dem Zahnfleisch, sah ich unterhalb der Strasse einen geeigneten Platz zum Zelten. Gerd meinte, wir sollten doch noch 200 Meter weiter fahren zu einem schönen Wäldchen, um dort unser Zelt aufzustellen.
Ich hatte keine Lust mehr weiter zu fahren und durch meine Überredungskunst und feste Entschlossenheit, hier zu bleiben, willigte er ein, was sich später als grosses Glück heraus stellte. In einer kleinen Mulde, auf der einen Seite 10m erhöht die Strasse und auf der anderen Seite erhöht eine Pferdekoppel, war der Gerd gerade noch fit genug, das Zelt aufzustellen (tat Gerd alleine, während ich schrieb). Dumpfes Rollen des Donners kündigte ein Gewitter an. Er fragte mich noch, ob er die Abspannseile montieren soll. Ich verneinte das, in der Annahme, dass es sicher nicht so stark winden würde. Blitze zuckten aus allen Richtungen, als wir uns in das Zelt begaben, und Gerd meinte noch lakonisch, dass es sich wohl um ein trockenes Gewitter handeln würde.
Um halb zwölf Uhr, Gerd schlief schon fest und ich döste vor mich hin, kam starker Wind mit heftigem Regen auf. Jetzt ging alles Schlag auf Schlag. Das Zeltgestänge bog sich beängstigend zu Boden und der starke Wind wurde zu Orkanböen mit starkem, herunter prasselndem Regen. Ich sprang auf, um die Zeltstangen wieder in ihre ursprüngliche Richtung zu bringen und einen Stangensalat zu vermeiden. Aus allen Himmelsrichtungen blitzte und donnerte es. Unwetter ist nur der Vorname zu diesem Getöse. Schlaftrunken meinte der Gerd, nachdem ich ihn mit Mühe geweckt hatte „was ist denn los, kannst du mich nicht schlafen lassen?“. Eine halbe Stunde mussten wir die sich immer heftiger durchbiegenden Zeltstangen halten, um keinen Bruch zu erleiden. Wie das Unwetter gekommen war, war es auch plötzlich wieder verschwunden. Erleichtert sanken wir um ein Uhr geschafft auf unsere Schlafsäcke und schliefen auch sofort ein.
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24. November 2003